Trends in der Mitarbeiterführung: Was Führungskräfte wissen müssen

Agile Leadership, Inklusion oder die Förderung des Mitarbeiterengagements: Wir stellen die 6 Trends in der Mitarbeiterführung vor, die Führungskräfte kennen sollten.
05.08.2024
two businesspeople giving each other a high five

Der Arbeitsmarkt und die Ansprüche der Mitarbeiter verändern sich. Die Digitalisierung, der Einstieg der Gen-Z in die Berufswelt und der Fachkräftemangel sind nur einige Phänomene, die darauf Einfluss nehmen. Führungskräfte müssen sich den neuen Situationen anpassen und offen sein, damit ihr Unternehmen als Arbeitgeber attraktiv bleibt. Diese 6 Trends in der Mitarbeiterführung sollten Teamleiter kennen.

 

Trend 1: Remote Work und flexible Arbeitsmodelle

 

Viele Unternehmen haben nach der Corona-Pandemie nicht mehr von den Mitarbeitern verlangt, jeden Tag ins Büro zu kommen, da dies nachweislich nicht die Produktivität steigert. Sondern sie bieten weiterhin die Möglichkeit von Home-Office an und setzen auf hybride Arbeitsmodelle mit flexiblen Arbeitszeiten, wie Studien zeigen. Das bringt für die Führungskräfte Herausforderungen mit sich. Sie müssen lernen, Teams zu führen, bei denen vielleicht nie alle Mitarbeiter gleichzeitig anwesend sind. Eine klare, offene und regelmäßige Kommunikation sowie das Transparentmachen von wichtigen Informationen, Zielen und Erwartungen sind in dieser Situation elementar. Alle Teammitglieder sollten immer auf dem gleichen Stand sein, egal ob im Home-Office oder im Büro. Regelmäßige virtuelle Meetings helfen dabei, mit den Kollegen Informationen zu teilen. Digitale Kollaborations-Tools und Projektmanagement-Tools verringern die Hürden der Kontaktaufnahme und fördern das gemeinsame Arbeiten auch über Gebäudegrenzen hinweg.

 

Vertrauen spielt ebenfalls eine zentrale Rolle: Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern zutrauen, Aufgaben selbstständig zu erledigen, und sie nicht dauernd zu kontrollieren versuchen. Dies stärkt außerdem die Motivation und das Engagement der Teammitglieder. Außerdem können Leiter die Selbstorganisation der Mitarbeiter mit Tipps fördern, da diese im Home-Office noch stärker gefordert ist.

 

Trend 2: Agile Leadership und emotionale Intelligenz

 

Eine flexible Führung wird in Zeiten des schnellen Wandels und der Digitalisierung immer wichtiger. Unternehmen suchen Führungskräfte, die schnell auf neue Situationen reagieren können und ihre Projekt- und Mitarbeitersteuerung flexibel anpassen können. In unsicheren Zeiten sind sie in der Lage, ihre Mitarbeiter zu motivieren und gemeinsam mit ihnen innovative Lösungen zu entwickeln. Agile Leadership zeichnet sich auch dadurch aus, dass eine offene Kommunikation gefördert wird, die Ideen und Kritik gleichermaßen miteinschließt. Agile Führungskräfte sind bereit, Risiken einzugehen, um Innovationen und Wachstum zu fördern. Gleichzeitig scheuen sie sich aber auch nicht vor der Verantwortung für Projekte, die gescheitert sind.

 

Dadurch, dass immer mehr digitalisiert und automatisiert wird, gewinnen soziale Kompetenz und Empathie von Führungskräften immer mehr an Bedeutung. Gerade in einer hybriden Arbeitswelt sollen Teamleiter die Bedürfnisse der Mitarbeiter erkennen und darauf eingehen. Die Kollegen fühlen sich respektiert und wertgeschätzt, was die Stimmung im Team verbessern, die Produktivität erhöhen und die Bindung an das Unternehmen stärken kann. Um diese Fähigkeiten auszubilden, sollten Führungskräfte gezielt in Kommunikation und Konfliktlösung geschult werden.

 

Trend 3: Coach statt Chef

 

Die Zeiten, in denen Chefs ihre Mitarbeiter im Projekt sich selbst überlassen haben, sind vorbei. Moderne Führungskräfte unterstützen proaktiv und haben immer ein offenes Ohr für die Herausforderungen ihrer Mitarbeiter. Autoritäre Chefs lehnen die Mitarbeiter heutzutage ab. Führungskräfte sollen Coaches sein, die ihren Mitarbeitern die Mittel dazu geben, über sich selbst hinauszuwachsen. Indem sie beispielsweise die richtigen Weiterbildungen anbieten, Verantwortung übertragen und regelmäßig offene Feedbackgespräche führen. Das Delegieren von Entscheidungen und eine Kommunikation auf Augenhöhe gehören ebenfalls dazu.

 

Trend 4: Förderung von Diversität und Inklusion

 

Diversität und Inklusion sind zu zentralen Themen in der Mitarbeiterführung geworden. Unternehmen erkennen zunehmend den Wert vielfältiger Teams, die unterschiedliche Perspektiven und Erfahrungen einbringen, auch auf der Führungsebene. Diese Vielfalt an Sichtweisen fördert die Problemlösungsfähigkeit und führt zu besseren Entscheidungen, da unterschiedliche Ansätze und Meinungen berücksichtigt werden.

 

Führungskräfte sollten sich aktiv für eine inklusive Unternehmenskultur einsetzen und darauf achten, dass alle Mitarbeiter unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Alter, sexueller Orientierung oder anderen Merkmalen gleiche Chancen und Unterstützung erhalten, ihre Meinungen gehört werden und sie sich wertgeschätzt fühlen. Dies beinhaltet sowohl die Implementierung fairer Einstellungs- und Beförderungspraktiken als auch die Förderung eines Arbeitsumfelds, das die Vielfalt schätzt und nutzt.

 

Schulungen zu Sensibilisierung für Diversität und Inklusion helfen sowohl Mitarbeitern als auch Führungskräften, Vorurteile abzubauen und Diskriminierung zu erkennen. Auch Netzwerke für unterrepräsentierte Gruppen und transparente Karrierewege können zur Schaffung einer inklusiven Unternehmenskultur beitragen.

 

Trend 5: Steigerung des Mitarbeiterengagements und -wohlbefindens

 

Mitarbeiterengagement kann ein entscheidender Faktor für den Erfolg eines Unternehmens sein. Engagierte Mitarbeiter zeigen eine höhere Produktivität, bessere Arbeitsqualität und eine stärkere Bindung an das Unternehmen. Sie sind motivierter, innovative Lösungen zu finden und tragen aktiv zur Verbesserung von Prozessen bei.

 

Um das Engagement der Mitarbeiter zu steigern, sind gezielte Strategien der Führungskräfte erforderlich. Anerkennung spielt eine zentrale Rolle: Regelmäßige Wertschätzung der geleisteten Arbeit können die Motivation erheblich erhöhen. Ebenso wichtig ist die Mitbestimmung der Mitarbeiter bei Entscheidungsprozessen, was ihr Gefühl der Zugehörigkeit und des Einflusses stärkt. Darüber hinaus sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern kontinuierliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten bieten, sei es durch Schulungen, Fortbildungen oder Karriereförderprogramme. Diese Maßnahmen signalisieren den Mitarbeitern, dass ihre persönliche und berufliche Entwicklung dem Unternehmen am Herzen liegt.

 

Förderung des Mitarbeiterwohlbefindens: Work-Life-Balance, mentale Gesundheit und Arbeitsplatzgestaltung

 

Die Förderung des Wohlbefindens der Mitarbeiter ist ebenfalls wichtig für ihre langfristige Zufriedenheit. Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist von großer Bedeutung: Flexible Arbeitszeiten und -orte können dazu beitragen, dass Mitarbeiter ihre beruflichen und privaten Verpflichtungen besser miteinander vereinbaren können. Die Unterstützung der mentalen Gesundheit durch Programme zur Stressbewältigung und den Zugang zu professioneller Beratung helfen, Burnout und andere psychische Belastungen zu reduzieren. Eine ansprechende Arbeitsplatzgestaltung, die sowohl ergonomische als auch ästhetische Aspekte berücksichtigt, trägt zusätzlich dazu bei, dass sich Mitarbeiter wohlfühlen und ihre Aufgaben effizient erledigen können. Durch solche Maßnahmen zeigen Unternehmen, dass sie die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und aktiv fördern möchten.

 

Trend 6: Neue Technologien und kontinuierliches Lernen

 

Automatisierungstechnologien und Künstliche Intelligenz helfen Führungskräften bei ihren Aufgaben. Routineaufgaben können automatisiert ablaufen, wodurch mehr Zeit für strategische Projekte und Innovationen bleibt. Datenanalysen liefern mehr Erkenntnisse über die Prozesse im Unternehmen und helfen dadurch bei der Optimierung von Abläufen und der Nutzung der Ressourcen. Der Einsatz dieser neuen Technologien erfordert von den Führungskräften neue Kompetenzen, um diese Tools und Daten für den Erfolg des Unternehmens nutzen zu können. Dazu müssen die Manager bereit sein, sich kontinuierlich fortzubilden und zu lernen. Sie müssen sich aktiv neues Wissen aneignen und offen für Veränderungen und neue Methoden bleiben. Auch ihre Mitarbeiter sollten sie motivieren, sich weiterzuentwickeln und Neues aufzunehmen. Dann können sie sich auch in Zeiten von schnellem Wandel und der Digitalisierung als Führungskraft behaupten und Mitarbeiter und Unternehmen zum Erfolg führen.

 

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