Effektive Teams – in der heutigen Arbeitswelt wertvoller denn je
Die COVID-19-Pandemie war kaum überstanden, da erschütterten geopolitische Spannungen, steigende Energiekosten, höhere Inflation, eine angekündigte Rezession und Krieg die Welt – auch die Wirtschaft ist davon betroffen. Es lässt sich ohne Übertreibung feststellen, dass wir in einem brüchigen, ängstlichen, nicht-linearen und unverständlichen (BANI*) Umfeld leben. Dieses Umfeld hat auch die Wünsche und Bedürfnisse der Arbeitskräfte verändert.
Vor der Pandemie stellten Beschäftigte die Notwendigkeit, täglich zu den Hauptverkehrszeiten ins Büro und zurück zu pendeln, nur selten in Frage. Aber dieses erschütternde, teilweise traumatische Ereignis hat den Wert von Zeit und die Bedeutung der Arbeit verändert. Anweisungen, ins Büro zurückzukehren, erscheinen heute fern der Realität vieler Menschen. Auch wenn die Erfahrungen individuell unterschiedlich sein mögen, haben viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer seit der Pandemie zu kämpfen.
Ein aktueller globaler Bericht von Gallup zeigt, dass sich 60 % der Mitarbeitenden bei der Arbeit emotional distanziert oder isoliert fühlen, 19 % sogar "unglücklich". Der Bericht "State of the Global Workplace 2023" von Gallup stellt fest, dass nur 23 % der Mitarbeitenden sich aktiv einbringen. Für Unternehmen sollte dies ein Weckruf sein – nicht zuletzt, weil Unternehmen mit engagierten Beschäftigten im Vergleich zu solchen mit unzufriedenen Beschäftigten 23 % höhere Gewinne erzielen sowie eine höhere Bindung und Kundentreue aufweisen.
Es wäre zu einfach, den Anstieg der hybriden oder Remote-Arbeit für die Entwicklung in Bezug auf die Isolation und das mangelnde Engagement der Mitarbeitenden verantwortlich zu machen. Die Mitarbeitenden wünschen und erwarten, dass die flexible Arbeit weitergeht. Vielmehr sind diese Trends eine kollektive Reaktion auf die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, in denen sich Mitarbeitende und Arbeitgeber mit einem ständigen, unvorhersehbaren Wandel auseinandersetzen müssen. Soziales Kapital ist verschwunden und muss in vielen Unternehmen wieder aufgebaut werden. Aber wie? Durch die Schaffung eines Gefühls der Zugehörigkeit innerhalb starker, agiler und effektiver Teams.
Noch nie waren Teams so wertvoll
In diesem gesellschaftlichen Kontext wird das Team zu einem wichtigen Faktor, mit dem eine Erosion des sozialen Kapitals oder der Sinnhaftigkeit wiederhergestellt werden kann. Dies kommt sowohl der Einzelperson als auch der Organisation zugute. Daher sind Teams in diesen Zeiten besonders wertvoll: Die Menschen brauchen ein sicheres Umfeld, in dem sie emotionale Bindungen zu Führungskräften sowie Kolleginnen und Kollegen aufbauen können. All das kann helfen, sich in einer BANI-Welt zurechtzufinden.
Unternehmen brauchen stabile Teams, um zu florieren – und die Mitarbeitenden brauchen das Gefühl von Sinn und Zugehörigkeit, das ihnen die Mitgliedschaft in einem effektiven Team vermittelt. In einer US-Umfrage gaben 70 % der Mitarbeitenden an, dass ihr Sinn und Zweck durch ihre Arbeit bestimmt wird. Wenn sie sich für ihre Arbeit begeistern können, sind sie engagierter und erbringen bessere Leistungen.
Ist ein sicheres Umfeld vorhanden, sind Teamgespräche das Lebenselixier einer Organisation. Diese Gespräche schaffen Zugehörigkeit und geben den Mitarbeitenden das Gefühl, sich mehr in ihre Arbeit einzubringen. Dies wirkt sich positiv auf Motivation, Leistung und die Bindung an das Unternehmen aus. Die Tatsache, dass immer mehr Meetings und Gespräche virtuell stattfinden, kann den Aufbau von Vertrauen und Zugehörigkeit unter den Teammitgliedern zwar behindern – Vertrauen und Zugehörigkeit sind Voraussetzungen für eine hohe Teamleistung. Geplante Präsenzveranstaltungen und Teambuilding-Events können die negativen Auswirkungen jedoch umkehren.
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen erfordern Agilität
Teams zeichnen sich durch ein hohes Maß an wechselseitiger Abhängigkeit aus, sind aber immer häufiger auf verschiedene Standorte verteilt. Dies kann die Kommunikation erschweren, insbesondere in sehr großen Teams. Die heutige Arbeitswelt ist komplex und Teams müssen effizient arbeiten und kommunizieren können. Kurz gesagt: Agilität ist gefragt.
Agilität ist entscheidend für Teams, um sich an veränderte Rahmenbedingungen anpassen zu können. Untersuchungen haben gezeigt: Unternehmen, die erfolgreich zu einem vollständig agilen Ansatz übergegangen sind, konnten eine 30%ige Steigerung bei Effizienz, Leistung, Mitarbeiterengagement und Kundenzufriedenheit verzeichnen und schnitten auch in puncto Innovation sehr gut ab. Doch wie verbreitet ist Agilität in der Wirtschaft? Für den Bericht „The State of Organizations 2023“ von McKinsey & Company wurden über 2.500 Führungskräfte in Unternehmen mit mehr als 1.000 Mitarbeitenden weltweit befragt. Lediglich 14 % der Befragten gaben an, dass ihr Unternehmen über eine wirklich agile Struktur und Kultur verfügt.
Darüber antworteten nur 16 %, dass ihr Unternehmen „sehr gut“ auf zukünftige Störungen und Schocks vorbereitet sei – dies ist nur wenig mehr als die 12 %, die angaben, dass ihr Unternehmen „ein bisschen“ darauf vorbereitet sei.
Agile, effektive Teams aufbauen
Jüngste Forschungen haben drei Schlüsselfaktoren für effektive Teams entdeckt:
- Sinn und Zweck (Purpose) – eine klare Definition, was das Team erreichen möchte
- Zugehörigkeit – gemeinsame Anstrengungen, um dieses Ziel zu erreichen
- Agilität – Verhaltensweisen, Fähigkeiten und Ressourcen, um schnell zu lernen und sich anzupassen
Es gibt kein Patentrezept für den Aufbau agiler, effektiver Teams. Jedes Unternehmen ist einzigartig. Der zu wählende Ansatz hängt von der Größe, der Hierarchie und den strategischen Zielen des Unternehmens ab.
Unternehmen können mit einem Anbieter von Teameffektivitätslösungen wie LHH zusammenarbeiten, um in Übereinstimmung mit ihren strategischen Zielen ein Konzept, eine Methodik und ein Mittel zur Erfolgsmessung zu entwickeln.
Das jeweilige Konzept sollte konfigurierbar sein und das Team dort abholen, wo es steht. Ein diagnostisches Assessment kann Themen, Hindernisse und Bereiche aufzeigen, auf die man sich konzentrieren sollte. Coaching und Entwicklung können die Teams dabei unterstützen, Gewohnheiten, Verhaltensweisen und agile Prozesse einzuführen und zu verankern, um ihren Erfolg auf ein stabiles Fundament zu stellen.
Lösungen zur Steigerung der Teameffektivität haben sich weiterentwickelt und verfolgen einen ganzheitlicheren Ansatz für Menschen und Teams. Sie tragen der größeren Notwendigkeit Rechnung, Verbundenheit zwischen Führungskräften und Teams sowie unter den Teammitgliedern herzustellen. Die Einigung auf ein gemeinsames Ziel ist ein idealer Ausgangspunkt für Unternehmen, die das Engagement ihrer Mitarbeitenden steigern möchten. Auf diese Weise haben die Teams eine solide Grundlage, auf der sie Verbindungen aufbauen und den Sinn ihrer Arbeit fördern können. Außerdem bringen sie sich stärker in ihre Arbeit ein und können sich besser an Veränderungen anpassen, um die Ziele des Teams zu erreichen.
Für Unternehmen bietet es sich an, die Effektivität derjenigen Teams zu priorisieren, die den größten Mehrwert bringen. Das kann ein Vertriebsteam sein, ein Team, das ein neues Produkt auf den Markt bringt, oder auch ein Team, das einmal sehr leistungsfähig war, aber seinen Sinn und Zweck verloren zu haben scheint. Dieses Team kann ein Prototyp dafür sein, wie man die Effektivität von Teams im gesamten Unternehmen steigern kann.
Möchten Sie mehr darüber erfahren, wie LHH die Entwicklung von leistungsstarken Teams in Ihrem Unternehmen unterstützen kann? Kontaktieren Sie uns gern unter info.ch@lhh.com de oder +41 58 233 60 00.
* BANI ist ein neues Denkmodell und geht auf den US-amerikanischen Zukunftsforscher Jamais Cascio zurück. Die Abkürzung steht für brittle (brüchig), anxious (ängstlich), non-linear (nichtlinear) und incomprehensible (unbegreiflich).
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